Havelfisch - Hecht

Bildquelle Hecht: dafv.de

Steckbrief: Hecht

  • Wissenschaftlicher Name: Esox lucius
  • Familie: Hechte (Esocidae)
  • Größe: Bis zu 150 cm, meist 60-90 cm
  • Gewicht: Bis zu 25 kg, meist 2-10 kg
  • Alter: Bis zu 25 Jahre
  • Verbreitung: Weit verbreitet in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens; bevorzugt in Seen, Teichen, langsam fließenden Flüssen und Brackwasser
  • Natürliche Feinde: Große Raubfische, insbesondere andere Hechte, und in der Jugendzeit Vögel wie Reiher
  • Ernährungstyp: Raubfisch
  • Nahrung: Fische, Amphibien, kleine Wasservögel, Nagetiere
  • Sozialverhalten: Einzelgänger, territorial; junge Hechte leben oft in Gruppen
  • Vom Aussterben bedroht: Nicht bedroht
  • Mindestmaß in Brandenbrurg: 50cm
  • Schonzeiten in Brandenburg: 01.03. - 31.03.

Der Hecht ist einer der bekanntesten und gefürchtetsten Raubfische in europäischen Gewässern. Mit seinem langen, torpedoförmigen Körper, den scharfen Zähnen und dem typischen Entenschnabelmaul ist er ein ausgezeichneter Jäger. Hechte sind durch ihre grünliche bis olivfarbene Tarnung mit hellen Flecken perfekt an ihre Umgebung angepasst, was ihnen erlaubt, sich nahezu unsichtbar im Wasser zu bewegen und auf Beute zu lauern.

Lebensweise und Lebensraum

Hechte bevorzugen Gewässer mit klarem Wasser und reichlich Vegetation, in der sie sich verstecken und auf Beute lauern können. Sie sind meist in stehenden oder langsam fließenden Gewässern zu finden, darunter Seen, Teiche, und ruhige Flussabschnitte. Hechte sind standorttreu und verteidigen ihre Reviere vehement gegen Eindringlinge, insbesondere gegen andere Hechte. Sie sind vor allem Dämmerungs- und Nachtjäger, können jedoch auch tagsüber aktiv sein, insbesondere wenn sie hungerig sind oder die Lichtverhältnisse im Wasser für die Jagd günstig sind.

Fortpflanzung

Die Laichzeit der Hechte beginnt im Frühjahr, meist im März oder April, wenn die Wassertemperaturen zwischen 8 und 12 Grad Celsius erreichen. Die Weibchen legen mehrere tausend Eier in flachen, pflanzenreichen Uferzonen ab, wo das Wasser ruhig ist. Nach der Befruchtung durch die Männchen schlüpfen die Larven innerhalb weniger Wochen. Die jungen Hechte bleiben zunächst in der Nähe des Laichplatzes und ernähren sich von Zooplankton und kleinen Wasserinsekten, bevor sie allmählich zu Raubfischen heranwachsen.

Nahrung

Als Raubfisch ernährt sich der Hecht hauptsächlich von anderen Fischen, einschließlich Artgenossen, sowie von Amphibien, kleinen Wasservögeln und gelegentlich auch Nagetieren. Hechte sind Opportunisten und jagen alles, was sie überwältigen können. Ihr langer Körper und das schnelle Zuschlagen mit dem Kiefer machen sie zu effizienten Jägern, die oft aus dem Hinterhalt angreifen. Hechte bevorzugen es, in der Nähe von Strukturen wie Wasserpflanzen, Baumstämmen oder Uferböschungen zu lauern, wo sie ihre Beute überraschen können.

Bedeutung als Speisefisch

Der Hecht ist ein geschätzter Speisefisch, besonders in Mitteleuropa. Sein Fleisch ist mager, fest und hat einen kräftigen, aber feinen Geschmack. Allerdings sind Hechte auch für ihre vielen kleinen Gräten bekannt, was die Zubereitung und den Verzehr etwas anspruchsvoller macht. Hechtfleisch eignet sich gut zum Braten, Grillen oder Räuchern und wird oft in traditionellen Gerichten wie Hechtklößchen oder gefülltem Hecht serviert.

Angelmethoden für Hecht

Aktive Angelmethoden

Spinnfischen mit großen Kunstködern: Aktive Angelmethoden auf Hecht beinhalten oft das Spinnfischen mit großen Kunstködern wie Wobblern, Spinnern oder Gummifischen. Diese Köder werden ausgeworfen und dann mit variierender Geschwindigkeit eingeholt, wobei kurze Stopps und Zupfer den Köder lebendig erscheinen lassen. Große Hechte reagieren besonders gut auf größere Köder, die einen verletzten oder schwachen Fisch imitieren. Wobbler mit starker Schwimmaktion oder Gummifische mit Schaufelschwanz sind besonders effektiv.

Jerkbait-Angeln: Jerkbait-Angeln ist eine spezielle Form des Spinnfischens, bei der der Köder – ein sogenannter Jerkbait – ruckartig geführt wird. Der Köder wird durch abrupte Bewegungen der Angelrute bewegt, was ihn in unregelmäßigen, zickzackartigen Bahnen durchs Wasser laufen lässt. Diese unvorhersehbare Bewegung reizt den Hecht zum Biss und imitiert ein verletztes Beutetier, das leichte Beute verspricht.

Schleppangeln: Beim Schleppangeln wird ein Köder hinter einem langsam fahrenden Boot hergezogen. Diese Methode ist besonders effektiv in großen Seen oder Stauseen, wo Hechte in tieferen Wasserschichten auf Beutezug gehen. Es können verschiedene Kunstköder, wie Wobbler oder Gummifische, verwendet werden. Die Geschwindigkeit des Bootes und die Tiefe des Köders sollten je nach Gewässer und Jahreszeit angepasst werden, um den Köder in den Fangbereich des Hechts zu bringen.

Passive Angelmethoden

Grundangeln mit Köderfisch: Beim Grundangeln wird ein toter Köderfisch am Grund des Gewässers angeboten, meist an Stellen, wo sich Hechte oft aufhalten, wie zum Beispiel in der Nähe von Unterwasserpflanzen oder umgestürzten Bäumen. Der Köder wird mit einem schweren Blei auf dem Grund fixiert, und die Rute auf einem Rutenhalter platziert. Diese Methode ist besonders effektiv in der kalten Jahreszeit, wenn die Hechte in tiefere Gewässerbereiche abwandern und weniger aktiv jagen.

Posenangeln mit lebendem Köderfisch: Beim Posenangeln wird ein lebender Köderfisch unter einer Pose präsentiert, die so eingestellt ist, dass der Fisch in der Nähe des Gewässergrundes oder in mittleren Wasserschichten schwimmt. Diese Methode ist besonders erfolgreich in Ufernähe oder in Gewässerabschnitten mit viel Vegetation. Die Pose erlaubt dir, den Köderfisch flexibel zu positionieren und an passenden Stellen anzubieten, während du gleichzeitig das Verhalten des Köderfisches und mögliche Bisse beobachten kannst.

Freilaufmontage: Die Freilaufmontage ist eine passive Angelmethode, bei der die Angelschnur frei durch den Schnurclip oder die Rolle läuft, wenn der Hecht den Köder nimmt. Dadurch spürt der Fisch keinen Widerstand, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass er den Köder vollständig schluckt, bevor du den Anhieb setzt. Diese Methode eignet sich gut für das Angeln mit totem Köderfisch und wird oft in tieferen Gewässern oder in Bereichen mit viel Unterwasserstruktur eingesetzt.