Havelfisch - Rapfen
Steckbrief: Rapfen
- Wissenschaftlicher Name: Aspius aspius
- Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
- Größe: Bis zu 1 m, meist 30–60 cm
- Gewicht: Bis zu 12 kg, meist 1–5 kg
- Alter: Bis zu 15 Jahre
- Verbreitung: Europa und Westasien; hauptsächlich in Flüssen und großen Seen
- Natürliche Feinde: Größere Raubfische (in jungen Jahren), Wasservögel
- Ernährungstyp: Karnivor
- Nahrung: Kleinfische, Insekten
- Sozialverhalten: Meist Einzelgänger, vor allem während der Jagd
- Vom Aussterben bedroht: Nicht bedroht
- Mindestmaß in Brandenbrurg: 40cm
- Schonzeiten in Brandenburg: 01.04. - 30.06.
Der Rapfen ist ein kraftvoller Raubfisch, der zur Familie der Karpfenfische gehört. Er ist leicht an seiner schlanken, torpedoförmigen Körperform und seinem silbrigen Glanz zu erkennen. Rapfen kommen hauptsächlich in fließenden Gewässern wie Flüssen und Strömen vor, aber auch in großen Seen. Besonders geschätzt werden sie von Sportanglern, da sie als sehr kampfstarke Fische bekannt sind.
Lebensweise und Lebensraum
Rapfen bevorzugen schnell fließende Flüsse und sind oft in der Nähe von Wehren, Staustufen oder Strömungskanten zu finden. Diese Stellen bieten ihnen ideale Bedingungen, um ihre Beute zu jagen. Im Sommer halten sie sich oft in den mittleren und oberen Wasserschichten auf, während sie im Winter in tiefere und ruhige Bereiche abwandern. Rapfen sind sehr anpassungsfähig und kommen in vielen verschiedenen Gewässertypen vor, solange ausreichend Nahrung vorhanden ist.
Fortpflanzung
Die Laichzeit des Rapfens findet im Frühjahr statt, normalerweise zwischen April und Juni, wenn die Wassertemperaturen auf etwa 10–15 °C steigen. Die Weibchen legen ihre Eier in flachen, kiesigen Uferzonen oder an Stellen mit Wasserpflanzen ab. Nach dem Laichen schlüpfen die Jungfische in wenigen Tagen und beginnen bald, sich von Zooplankton und kleinen Insektenlarven zu ernähren. Rapfen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 3–4 Jahren.
Nahrung
Rapfen sind Raubfische und ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen wie Rotaugen und Rotfedern, aber auch von Insekten, die auf die Wasseroberfläche fallen. Sie sind schnelle und aggressive Jäger, die ihre Beute oft in spektakulären Sprüngen an der Wasseroberfläche fangen. Besonders in den wärmeren Monaten sind sie häufig beim Rauben in Ufernähe zu beobachten.
Bedeutung als Speisefisch
Rapfen werden zwar gelegentlich als Speisefisch gefangen, sind aber weniger populär als andere Süßwasserfische, da ihr Fleisch viele Gräten enthält. Einige Fischliebhaber schätzen jedoch ihren kräftigen Geschmack und bereiten sie gebraten oder gedünstet zu. In der Küche wird der Rapfen oft als "Nebenerfolg" des Angelns verwendet, während sein sportlicher Wert bei Anglern deutlich höher ist.
Angelmethoden für Rapfen
Aktive Angelmethoden
Spinnfischen mit schnellen Kunstködern: Rapfen sind sehr reaktionsschnelle Jäger, und das Spinnfischen mit kleinen bis mittelgroßen Kunstködern wie Blinkern, Spinnern und Wobblern ist eine sehr effektive Methode. Die Köder sollten schnell eingezogen werden, um das natürliche Verhalten der Beutefische zu imitieren und den Rapfen zu einem schnellen Angriff zu verleiten.
Oberflächenköder: Da Rapfen häufig in den oberen Wasserschichten jagen, sind Oberflächenköder wie Popper oder kleine Stickbaits ebenfalls erfolgreich. Diese Köder imitieren flüchtende Fische an der Wasseroberfläche und lösen oft spektakuläre Angriffe aus. Besonders in den Morgen- und Abendstunden ist diese Methode erfolgversprechend.
Passive Angelmethoden
Angeln mit Köderfischen: Das passive Angeln auf Rapfen kann auch mit kleinen toten Köderfischen erfolgen, die in der Strömung treiben. Diese Methode funktioniert gut in Bereichen, in denen Rapfen häufig auf Beute lauern. Der Köderfisch wird in der Strömung präsentiert, um ein natürliches Verhalten zu simulieren.
Grundangeln: In Flüssen mit starker Strömung ist das Grundangeln mit totem Köderfisch oder Fischfetzen ebenfalls eine geeignete Methode. Der Köder kann am Grund verankert werden, um ihn im Strömungsbereich des Rapfens anzubieten. Diese Methode erfordert jedoch Geduld, da Rapfen eher auf Bewegung reagieren und das Grundangeln weniger aktiv ist.